Die Kolonie von Audrey Magee

BUCHTIPP SIMONE:

Irland steht beim Frühjahrsprogramm 2025 bei einigen Verlagen im Fokus.

Gegenwärtig lese ich mit grossem Genuss «Die Kolonie» von Audrey Magee.
Besser als Nicole Seifert kann man es fast nicht beschreiben:
«Eine kluge Parabel auf den Kolonialismus, sehr atmosphärisch, so gute Dialoge, so ein brennendes Thema - mein Lieblingbuch des Jahres».

Wir sind im Sommer 1979 auf einer abgelegenen irischen Insel. Ein Londoner Maler und fanzösischer Linguist sind angereist, den Sommer hier zu verbringen: Lloyd um die Klippen zu malen, Masson um den Niedergang der irischen Sprache zu studieren. Beide wollen die Insel wie Bewohner für sich allein haben. Die grosse Abrechnung kommt wenn die beiden im Herbst wieder verlassen.

Eine kurze Leseprobe:
Bean Uí Nėill knallte einen Teller mit Kanincheneintopf und Kartoffelbrei vor ihm auf den Tisch.
    Danke, sagte er.
James flüsterte.
   Sie haben ein Problem, Mr. Lloyd.
   Was hab ich denn getan?
   Mich gezeichnet. Sie haben gesagt, das tun Sie nicht.
   Hab ich das?
Er griff zu Messer und Gabel.
   Ist das mein letztes Abendmahl, James?
   Könnte sein.
Er ass.
   Das ist ein sehr gutes letztes Abendmahl, James.

Audrey Magee, Die Kolonie
400 Seiten, gebunden
Nagel und Kimche
ISBN 978-3-312-01289-3
Fr. 35.50

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