Thomas Reitmaier

Thomas Reitmaier: Ab 1977 aufgewachsen in Telfs im Tiroler Oberland, nach Schule und Militär ab 1996 Studium der Archäologie an der Universität Innsbruck. Seit 2001 als Archäologe in der Schweiz, zunächst fünf Jahre als archäologischer Taucher bei der Stadt Zürich, vor allem auf den Spuren der Pfahlbauer, nebenher eine Dissertation (2006) zu «vorindustriellen Lastsegelschiffen in der Schweiz». Fünf Jahre festangestellter Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Zürich, Fachbereich Prähistorische Archäologie, verbunden mit Forschungen zur frühen Alpwirtschaft in der Silvretta. Seit 2012 Kantonsarchäologe von Graubünden. In den letzten Jahren u.a. Präsident von «Archäologie Schweiz». Archäologischer «Dilettant» von der Steinzeit bis in die Gegenwart, von den Alpen bis nach Marokko. Ehemann von Leandra & Vater von Alma.


Am Samstag, 5. Mai 2025 wird Thomas Reitmaier mit einer Gruppe Wissenschafter:innen das Werk «Die Mottata bei Ramosch. Aspekte einer prähistorischen Siedlungslandschaft im Unterengadin» vorstellen.

Welche drei versunkene Wörter sollten wieder vermehrt verwenden? Wieso?
Lichtspielhaus
: Mir gefällt, als leidenschaftlicher Kinogänger, dieser alte Ausdruck… da und dort entdeckt man den Schriftzug noch an historischen Kinofassaden, die leider vielerorts verschwinden.
schnabulieren: ein keckes Wort für körperlichen und seelischen Genuss!
Sommerfrische: Ein Wort, das für mich den Geist der grossen wie brüchigen Zeit um 1900 atmet und mich an das österreichische Salzkammergut erinnert, an die Künstler, Komponisten und Wissenschaftlerinnen jener Zeit.

Was tun Sie am liebsten?
Gute Ideen haben und sie mit anderen Menschen verwirklichen.

Altertum oder Neuzeit: was bedeutet Ihnen mehr?
Letztlich wohl doch die Gegenwart.

Entdecken im Gelände oder Publizieren: was liegt Ihnen mehr?
Ich denke mir liegt und gefällt beides, was für mich auch den besonderen «Reiz» der Archäologie ausmacht: etwas entdecken und davon erzählen, darüber schreiben.

Wo gibt es noch verborgene Schätze zu entdecken?
Wenn man diese «Schätze» als Wissen begreift, dann allerorten!

Bei welchem Ereignis der Geschichte wären Sie gern dabei gewesen?
Mit dem jüngeren Plinius beim Ausbruch des Vesuvs, 79 n.Chr.

Mit welcher historischen Persönlichkeit identifizieren Sie sich am meisten?
Jeglicher Vergleich wäre aus meiner Sicht anmassend und wenig reputierlich.

Welches Schicksal erscheint Ihnen besonders bedauernswert?
Die gegenwärtige Entwicklung unserer Welt.

Worauf möchten Sie in ihrem Leben niemals verzichten?
Menschen. Familie. Neu- und altgierig zu sein. Bücher. Musik. Kultur. Träume. Unterwegs sein.

Welches Buch müssen wir aktuell lesen?
«Egal wohin, Baby. Mikroromane» von Christoph Ransmayr.