Gianna Olinda Cadonau

Gianna Olinda Cadonau kam 1983 in Indien zur Welt und wuchs bei einem Lehrerpaar in Scuol auf. Sie besuchte das Hochalpine Institut in Ftan, studierte in Genf Internationale Beziehungen und Kulturmanagement in Winterthur. Sie ist bei der Lia Rumantscha für die Kulturförderung verantwortlich und Mitglied der Kulturkommissionen des Kantons Graubünden und der Stadt Chur. Nebenamtlich leitet sie das Kulturtheater La Vouta in Lavin. Im Verlag editionmevinapuorger veröffentlichte sie den Lyrikband Ultim’ura da la not / Letzte Stunde der Nacht in Rätoromanisch und Deutsch und pajais in uondas / wiegendes Land in den Sprachen Rätoromanisch, Deutsch, Englisch und Französisch. Gianna Olinda Cadonau lebt mit ihrem Partner und Sohn in Chur.

Welche drei Tätigkeiten zeichnen Sie aus?
Perscrutar, tour ourdglioter, far ourden – uschè scriva poesias. Forschen, zerlegen, ordnen – so schreibe ich Gedichte.

Was lieben Sie mehr: Sommer oder Winter?
Stà, sainza dubi. Sommer, eindeutig.

Wenn sie ein Lebensmittel wären: Welches wären sie?
Miso. Multifar, exotic e plü salà co quai chi’s pensa. Miso: Vielseitig, exotisch und salziger als man denkt.

Was ist Ihnen wichtiger: Text oder Klang?
Il cing, impustüt pro’l text. Der Klang, gerade beim Text.

Wann erscheint ein Prosatext von Ihnen?
Chi sa. In duos ons forsa. Spranza. Istorgias cuortas daja qua e là, illa Litteratura 40 (ULR, 2021) sün pagina 38 p.ex., o illa Terra Grischuna 5 / 2020. Wer weiss. Vielleicht übernächstes Jahr. Hoffentlich. Kurzgeschichten gibt’s hie und da: in der Litteratura 40, (ULR, 2021) auf Seite 38 z.B. oder in der Terra Grischuna 5 / 2020.

In welcher Sprache träumen Sie?
Na adüna illa listessa. Pel plü tudais-ch standard. Minchatant daja pêr pleds rumantschs, inglais o frances e minchatant  pleds d’üna lingua ch’eu nu cugnuosch. Sco fuormlas magicas. Nicht immer in derselben. Meistens Hochdeutsch. Manchmal kommen einige Wörter auf Romanisch, Englisch oder Französisch vor und manchmal in einer Sprache, die ich nicht verstehe. Wie Zaubersprüche.

Was schenken Sie gerne?
Il plü jent fetscha bels pakets – palperis bels, bindelins, decoraziuns... Aint il paket esa, tuot tenor per chi ch’el es, da tuottas sorts. Beim Schenken mag ich das Verpacken am liebsten – schönes Papier, Bänder, Verzierungen... Im Paket ist, je nach dem für wen es ist, alles mögliche.

Wofür stehen sie mitten in der Nacht auf?
Per baiver alch ed ir sün tualetta. Minchatant per verer ün mumaint our da fanestra. Um etwas zu trinken und auf die Toilette zu gehen. Manchmal um einen Moment aus dem Fenster zu schauen.

Eine Erfindung, ohne die Sie nicht mehr leben könnten?
Tuot las invenziuns chi douvra per tadlar musica dapertuot. Alle Erfindungen, die es braucht um überall Musik hören zu können.

Welches Buch müssen wir aktuell lesen?
«Cafè e culaischem» da Rut Plouda e Dumenic Andry. «Fern von hier», von Adelheid Duvanel.

Cafè e culaischem

Rut Plouda

Rut Plouda

Cafè e culaischem

80 Seiten, Broschur
Reihe paterna no 139
Uniun dals Grischs
CHF 18.-
ISBN 978-3-908611-52-3

Bestellen

Fern von hier

Adelheid Duvanel

Adelheid Duvanel

Fern von hier

792 Seiten, gebundene Ausgabe
Limmat Verlag
CHF 46.–
ISBN 978-3-03926-013-3

Bestellen