Ungebetene Gäste
BUCHTIPP ANDREA:
Gundar-Goshen Ayelet: Ungebetene Gäste
Wer trägt die Schuld am Tod eines Jugendlichen, der durch einen herunterfallenden Hammer erschlagen wurde? Naomi, die die Wahrheit kennt, schweigt. Durch dieses Schweigen zerstört sie nicht nur ihre eigene Familie, sondern auch das Leben einer arabischen Familie. Um ihrer Schuld zu entkommen, zieht Naomis Familie nach Nigeria. In Lagos findet Juval, ihr Mann einen neuen, gut bezahlten Job.
«Das Land kann man zwar verlassen, aber das kulturelle und politische Erbe reist mit. Die Vergangenheit wirkt immer auf die Gegenwart ein.»
Die Figuren werden in allen Nuancen beleuchtet und nahbar gemacht. Durch die Lügen und das Schweigen der Personen zeigt die Autorin deren wahren Kern. Naomi spiegelt als Figur die israelische Geschichte / Gesellschaft, die von Angst und Traumata geprägt ist.
Sich zuspitzende Spannung, Themen wie Schuld und Schweigen, tiefe menschliche Abgründe und angespanntes politisches Klima, die hassgespaltene israelische und arabische Gesellschaft, das Brodeln unter der Oberfläche… lassen mich den Roman nicht mehr weglegen. Was für ein Pageturner.
Kann der Kreislauf der Rache durchbrochen werden, kann er gestoppt werden und kann Heilung stattfinden? Das ist die zentrale Frage.
«Ungebetene Gäste sind die, die deine Existenz herausfordern. Jemand aus der Vergangenheit, jemand Fremdes aber auch eigene Erinnerungen.»
Ayelet Gundar-Goshen
Ungebetene Gäste
320 Seiten, gebunden
Kein & Aber Verlag
ISBN 978-3-0369-5063-1
Fr. 33.00